Eine Comeback-Geschichte | 1962 Fender Jazzmaster Dakota Red Over Sunburst

Die Fender Jazzmaster: ein Versager in der Jazzwelt, eine Ikone im Surf- und Alternative-Rock-Genre!
29. August 2024 durch
Jurgen Bakker
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Die Geschichte der Jazzmaster ist durch einen Fehlstart gekennzeichnet. Tatsächlich war Fenders Alternative zu Gibsons Archtops zunächst ein großer Flop! Für den Jazz konzipiert, wurde sie bald von den meisten Jazzspielern abgelehnt. Dank des „Surf-Rock“ und der alternativen Rock-Genres wie Grunge und Indie in den 1990er Jahren wurde die Jazzmaster schließlich ein großer Erfolg.

Die Einführung der Jazzmaster

Nach dem großen Erfolg der Telecaster und Stratocaster trat Fender in den Jazzmarkt ein, der in den 1950er Jahren von archtops von Gibson dominiert wurde. Die Jazzmaster, die als der teurere Bruder der Strat konzipiert war, wurde 1958 eingeführt.


Aber sie übertraf nicht die Stratocaster, und die Jazzspieler spielten nicht die Jazzmaster. Sie waren mit ihren großen, hohlen Archtops mehr als zufrieden. Als Fender jedoch eine ganz andere Gruppe von Spielern ins Visier nahm und 1960 die Hitsingle "Walk Don't Run" von The Ventures in die Charts kam, fand die Jazzmaster als "Surf-Gitarre" eine neue Bestimmung.

Das Design der Jazzmaster

Für die Jazzmaster entwarf Leo Fender ein völlig neues Design, das sich deutlich von dem der Tele und Strat unterschied. Mit längeren Korpuskonturen war die Jazzmaster das erste Fender-Modell mit einem 'offset' body. Außerdem entwarf Leo eine neue Brücke und ein neues Tremolosystem, und es wurden neue Tonabnehmer entwickelt.

Auf den ersten Blick sehen die Tonabnehmer wie P90s aus, aber in Wirklichkeit sind es Singlecoils. Der Rhythm-Schaltkreis mit zwei "Daumenrädern" für Lautstärke und Ton wurde speziell für Jazz-Gitarristen entwickelt und bietet einen sehr warmen, weichen Sound.

Eine zweite Auferstehung

Leider währte die Popularität der Surfmusik nicht lange. In den 1970er Jahren erwachte die härtere Rockmusik zum Leben und die Gitarristen verlangten nur noch eines: die Kraft der Humbucker-Tonabnehmer! Infolgedessen verschwand die Jazzmaster immer weiter von der Bildfläche, bis die Produktion 1980 eingestellt wurde. Aber sechs Jahre später tauchte die Jazzmaster wieder auf! Fender Japan brachte das Modell wieder auf den Markt. Und auch die Musiker aus den Genres Alternative Rock, Grunge und Indie hatten die Jazzmaster nicht vergessen! In den 1990er Jahren hatte sich die Jazzmaster schließlich einen festen Platz in der Musikwelt erobert. Seitdem ist dieses Modell in den Händen von Gitarristen wie Thom Yorke von Radiohead, Nels Cline von Wilco und Jonny Buckland von Coldplay zu sehen.

1962 Jazzmaster Dakota Red

In den 1960er Jahren stellte Fender strenge Anforderungen an das Finish seiner Gitarren. Wenn sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren, gaben sie ihren Gitarren manchmal ein Refinish. Diese seltene 1962 Jazzmaster hat eine solche "Factory Refinish".

Hierfür wurde Autolack verwendet, ohne den Zusatz eines Nitrozellulose-Klarlacks als Decklack. Aus diesem Grund leuchtet der Lack des Korpus unter einer UV-Lampe nicht grün auf, da dies durch die Alterung von Nitrozelluloselack geschieht. Da das Logo noch auf der Kopfplatte angebracht werden musste, wurde dort Nitrocellulose aufgetragen; und die leuchtet tatsächlich grün!

Die Gitarre verfügt über die originalen Tonabnehmer und Elektronik, mit den Potentiometern datierbar auf die 22. Woche von 1962. Der Ahornhals hat ein Griffbrett aus brasilianischem Palisander.


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